Parkinson-Selbsthilfegruppe Bielefeld

feierte 30-jähriges Bestehen (Anmerkung: Jubiläum war 2016)

Von Walter Labusch

Maximierung des Wohlergehens der an Parkinson erkrankten Mitglieder, höchstmögliche Unterstützung der Angehörigen der Betroffenen bei ihrem Dienst am Nächsten – das sind Leitsätze in den Selbsthilfegruppen-Statuten und Orientierungskriterien derer, die sich seit 30 Jahren in der Bielefelder Regionalgruppe ehrenamtlich engagieren und engagiert haben.

Grundsätzlich sind Menschen, die unter dem Morbus Parkinson leiden, in Deutschland medizinisch und physiotherapeutisch gut versorgt. Es gibt dank intensiver und erfolgreicher Forschung Medikamente, die die Symptome so weit unterdrücken, dass die Betroffenen ein passables Leben führen und ihre gewohnten, gar lieb gewonnenen Aktivitäten über etliche Jahre hinweg ausüben können. Auch im fortgeschrittenen Stadium machen Medikamente das Handicap erträglich.

Der Mensch ist ein soziales Wesen. Er sucht die Nähe anderer. Anschlussmotivation nennt es der Psychologe. Das Fehlen zwischenmenschlicher Kontakte ruft Einsamkeit hervor. Und Einsamkeit ist schwerer zu ertragen als die Wahrheit. Das braucht nicht zu sein. Hier leistet die Selbsthilfegruppe ihren Beitrag.

An jedem 1. Donnerstag im Monat um 15 Uhr treffen sich die Mitglieder in der Cafeteria der IKK Brackwede - Bahnhof. Bei Kaffee und Kuchen genießt man eine „familiäre“ Sphäre. Solidarität ist hier keine Worthülse. Man fühlt sich wohl unter Menschen, die einander verstehen, weil sie die gleichen „Nüsse zu knacken“ haben. Es braucht einem nicht peinlich zu sein, wenn der Gang nicht mehr so tigerhaft geschmeidig ist, wie man’s von früher her gewohnt war.

Manch einer, der zuhause den Kopf hängen ließ, richtete sich wieder auf, weil ihm durch Gespräche mit anderen Betroffenen die Wirkung positiver Gedanken und Betrachtungsweisen bewusst geworden war. Das Gespräch an sich ist Therapie. Oft liefert es Stoff zum Handeln.

Dem einzelnen Mitglied dient die Gruppe als Forum, wo er alles in Sachen Morbus Parkinson aufs Tapet bringen kann.

Gutes tun für Psyche und Körper können Mitglieder durch Teilnahme an folgenden Aktivitäten:

Schwimmen, Turnen, Tanzen, Nordic-Walking. Mehr darüber siehe hompage: www.parkinson-bielefeld.de

Nach dem Tod ihres Mannes Hans-Georg Wriedt im Jahr 2007, der bis dahin die Bielefelder Regionalgruppe geleitet hatte, übernahm Anna-Marie Wriedt (Tel. 0521/163486) den Vorsitz, unterstützt von Ilse Fleer (0521/402888). Beide Frauen haben ein Gespür für Dinge, die bei den Mitgliedern ankommen. Ob Jahresausflug, Weihnachtsfeier oder monatliche Zusammenkunft, man spürt ihre Empathie. Seit dem 1. Januar 2018 ist Friedrich Kratochvil Regionalleiter der Bielefelder Parkinsongruppe.

In der Bielefelder Selbsthilfegruppe finden die Mitglieder vieles von dem, was sie neben einer medizinischen Versorgung zur Hebung der Lebensqualität brauchen.

 

Zeitungsbericht zum 30-jährigen Jubiläum

Zu unserem 30-jähriges Regionalgruppen-Jubiläum erschien im Westfalen-Blatt ein umfangreicher Artikel, der im pdf-Format gelesen werden kann, wenn Sie hier anklicken.